Der Frühling – Brauchtum und alte Überlieferungen
Seit der Wintersonnenwende werden die Tage immer länger – wir Menschen sehnen uns nach Licht und frischen Kräutern. Es beginnt nun die Zeit des Sammelns von frischen Sprossen des Frühlingsgrüns wie Löwenzahn, Brennnessel und Vogelmiere. Das erste Grün der Frühjahrskräuter ist Nahrungsquelle und füllt unsere Mineralstoffspeicher wieder auf.
Nach alten Überlieferungen waren die ersten Triebe einheimischer Pflanzen ein erstes Zeichen für die Aussaat. In Schottland war es die erste Schwalbe, die das Signal für die Aussaat gab.
Dreh- und Angelpunkt für Gärtner war und ist auch heute noch Ostern. Vor allem Karfreitag war ein besonderer Tag. Nach dem Volksglauben war an diesem Tag der Teufel machtlos. Wenn man Goldlack am Karfreitagnachmittag aussät, würde sie auf wundersame Weise mehrmals blühen. Probiere es doch einfach mal aus.
Aber der Frühling ist auch als „Hungerlücke“ bekannt. Denn die Wintervorräte gingen zur Neige, während die neuen Pflanzen und Früchte noch auf sich warten ließen. Auch wenn wir heute das ganze Jahr reichlich mit Nahrung versorgt sind, sollten wir doch für einen Moment inne halten und dankbar für die wertvolle Kost sein, die uns die frischen Triebe der Frühjahreskräuter schenken.