Gemeiner Beifuß – Artemisia vulgaris
Das zu den Johanniskräutern gehörende Kraut ist dir wahrscheinlich als Würzkraut im Gänsebraten bekannt. Die enthaltenen Bitterstoffe helfen dabei, die schweren Fette der Gans besser zu verdauen. Deshalb sollte der Beifuß in keinem Gänsebraten oder Schweinebraten fehlen.
Den Beifuß, auch wilder Wermut genannt, findest du häufig als Wildkraut am Wegesrand. Als Heilkraut wird der Beifuß aber kaum noch wahrgenommen. Die Pflanze fällt vor allem um den Johannistag auf, da sie stark aromatisch riecht und ihre eng aneinander liegenden Knospen und kleinen Blüten zeigt. Zur Zeit der Sommersonnenwende hatte das magische Kraut eine besondere Bedeutung. Das Beifußkraut wurde als Kranz um die Lenden gelegt, und diente als Schutzsymbol, das alles Übel abwehren sollte. Dieser Brauch wird vermutlich heute nicht mehr gepflegt.
Heute wird das Kraut aber noch oft zum Räuchern verwendet. Besonders in der TCM wird es als Moxakraut benutzt. Das glimmende Moxakraut dient dazu, über bestimmte Akupunkturpunkte die Energiezirkulation zu stimulieren. Dies hilft vorallem bei Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen, Magenkrämpfen und Menstruationsbeschwerden. Allein der Duft des Rauches hat heilende Wirkung. Er entspannt und entkrampft verspannte Körperregionen.
Auch als Tee oder Bäder kann das Kraut uns gute Dienste leisten. So zum Beispiel, wenn der Unterleib zu viel Kälte abbekommen hat und sich eine Blasenentzündung zeigen will. Aber auch bei Magenstörungen mit üblen Mundgeruch.
Oft sind die Artemisia-Arten Auslöser für Heuschnupfen. Es ist ein Versuch wert, eine Desensibilisierung mit einem Beifußtee zu versuchen. Hierzu trinkst du täglich eine Tasse Tee. Die Kur sollte nicht länger als zwei Wochen dauern.