Der Alant (Inula helenium) – Eine vergessene Heilpflanze?
Bei einer gemütlichen Runde durch unseren Kräutergarten, stellen wir Mädels von Nordkräuter immer wieder fest, was für einen starken Willen und Kampfgeist Kräuter doch haben können, ein bisschen so wie wir. Sie nehmen sich was sie brauchen. Wenn Ihnen der Platz, der für sie bestimmt war nicht gefällt, wachsen sie einfach an anderer Stelle üppig und gesund weiter, so wie das Mädesüß. Manchmal wachsen sie aber auch invasiv, so dass die Gärtnerhand etwas auslichten muss, wie dieses Jahr das Gänsefingerkraut, das sich munter auf den Wegen ausbreitet. Aber auch das harmonische Miteinander ist nicht zu übersehen und es ist eine wahre Freude, dies das ganze Jahr beobachten zu können. Jedes Jahr sind es andere Pflanzen, die sich auf besondere Weise bemerkbar machen und das Gartenbild verändern.
Diesen Monat ist es vor allem der Alant, der mit seinen leuchtend gelben Blüten ins Auge sticht. Er hat dieses Jahr schon fast eine magische Anziehungskraft.
In der Antike und auch im Mittelalter war der Alant eine beliebte Heilpflanze. Der Sage nach soll er den Tränen der Helene entsprungen sein, was sich in seinem weiteren Namen Helenenkraut widerspiegelt. Auch wird der Alant Heilwurz genannt. Leider ist er weitgehend in Vergessenheit geraten, aber man findet ihn wohl noch in Bauerngärten im Gebirge und seit einiger Zeit wächst er auch in unserem Garten. Er lässt sich gut kultivieren und mag sonnige Standorte mit gut durchlässigem, sandigen Boden. Bei großer Trockenheit braucht er nur viel Wasser.
Man kann den Wurzelstock, Blätter und Blüten verarbeiten. Nach zwei bis drei Jahren ist der Wurzelstock groß genug, um etwas abzustechen. Vor allem die Wurzel enthält die sekretlösenden ätherischen Öle und eignet sich vor allem bei Bronchitis, chronischem Husten oder Reizhusten. Er wirkt wundheilend und antibakteriell. Mischt man die Alantwurzeln zum Beispiel mit den Blättern vom Spitzwegerich, Thymian und Lungenkraut ergibt das einen gut wirksamen Hustentee. Aufgrund seiner wundheilenden und antibakteriellen Wirkung kann der Alant auch bei Darmbeschwerden gute Dienste erweisen.
Aber Achtung: wird der Alant in zu großen Mengen eingenommen, kann dies zu Erbrechen und Durchfall führen. Allergiker sollten erst vorsichtig probieren, ob sie den Korbblütler vertragen.
Alles in allem ist er diesen Monat unsere Sonnenpflanze. Er lächelt uns mit seinen großen gelben Blüten an und überträgt das Strahlen in unsere Herzen.