Unser Kraut des Monat’s Juni – Der Holunder (Sambucus nigra)
Der Monat Juni ist die Zeit im Jahr, wo sich die Natur in voller Kraft und Blüte zeigt oder kurz vor dem Durchbruch steht. Eine Zeit, in der du besonders gut die Natur mit allen Sinnen erfahren kannst. Alles ist grün und mit bunten Farbtupfern durchzogen. Und der Duft in der Luft verrät uns hier und da, welche Pflanze in unserer Nähe steht. Wenn du dir die Zeit nimmst, einfach mal ganz bewußt durch deinen Garten zu streifen oder einen Spaziergang im Wald zu machen, wirst du erstaunt sein, was du mit deinen Sinnen alles aufnehmen kannst.
Wir haben uns diesen Monat für den Holunderbusch entschieden, da er oft schon von weitem in der Natur zu erkennen ist. Vor allem in diesem Jahr steht der Holunder wieder in voller und reicher Blüte und manchmal kannst du schon in seiner Nähe den lieblichen Duft seiner Blüten wahrnehmen.
Der Holunder ist schon in prähistorischen Zeiten ein treuer Begleiter des Menschen gewesen und gilt auch heute noch als medizinisch hoch geschätzt. In der Mythologie wurde der Holunder der Erdgöttin Hel (Holle) zugeordnet. Hel war die Göttin der Fruchtbarkeit und der Ehe, aber auch des Todes und der Wiedergeburt. Wer den Holunderbusch verstümmelt oder abholzt wird Krankheit, Unglück oder Tod erleiden. Aber er ist auch Lebensbaum zugleich und bringt Liebe und Kraft, ein alter Glaube aus der Mythologie.
Wenn du ihn achtest und pflegst, erweist er dir gute Dienste für deine Gesundheit, von der Wurzel bis zur Blüte und Frucht. Aber Vorsicht, rohe Stängel, Blätter und Früchte verursachen aufgrund des giftigen Inhaltstoffes Sambunigrin Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen. Durch das Kochen wird dieser Inhaltsstoff aber zerstört und das Kraut kann unbedenklich verzehrt werden. Alles an ihm ist Medizin. Der Holunder stärkt dein Immunsystem und kann bereits vorbeugend eingesetzt werden, um Krankheiten abzuwehren. Und wenn dich doch mal ein grippaler Infekt heimsucht, wirkt er schweißtreibend, fiebersenkend und hustenlindernd. Er reinigt Nieren und Magen und fördert den Stuhlgang.
Der Holunder lässt sich vielseitig verarbeiten. So kannst du aus den frischen oder getrockneten Blüten, der Rinde oder aus den Blättern einen Tee herstellen. Aus den Beeren kannst du einen Saft ausziehen oder auch einen Sirup aus den Holunderblüten herstellen. Das haben wir dieses Jahr umgesetzt und einen leckeren Sirup für eine erfrischende Limonade hergestellt.
Für die Herstellung des Holunderblütensirup benötigst du Holunderblüten, Wasser, Zucker und Zitronen.
24 Stunden in der Sonne ausziehen lassen, in Flaschen abgefüllt und an einem kühlen und dunklen Ort gelagert, hält der Sirup bis zu 6 Monate. So erweist er uns als Geschmacksgeber im Mineralwasser tolle Dienste als kühles Erfrischungsgetränk für die Sommermonate bis in den Herbst hinein. Und ganz nebenbei nutzen wir seine Wirkstoffe, um unser Immunsystem zu stärken.
Wohl bekommt‘s!