Kräuterstecklinge
Wußtest du, das man Kräuter neben der Aussaat auch über Stecklinge vermehren kann?
Alle Kräuter die vor allem verholzende Eigenschaften haben, lassen sich sehr gut über Stecklinge vermehren. Hierzu gehören zum Beispiel Salbei, Lavendel, Rosmarin und viele mehr. Mit der Vermehrung durch Stecklinge erhält man ein exaktes genetisches Abbild der Mutterpflanze – sie wird quasi geklont. Auf diese Weise kannst du deine Lieblingskräuter erhalten, wenn sie im Winter durch Spätfröste oder durch Schädlinge gefährdet sind.
Bei der Stecklingsvermehrung ist darauf zu achten, dass du den frischen Trieb, ohne den verholzten Teil, sauber mit einem scharfen Messer abschneidest. Du schneidest den Pflanzentrieb immer dicht über oder unter einer Knospe oder einem Knospenpaar ab. In diesem Bereich hat die Pflanze viel Teilungsgewebe und die meisten Wuchsstoffe. Beides ist wichtig für die Wurzelbildung. Wir reichern zusätzlich das Substrat mit Mykorrhiza-Pilzen an. Diese Pilze gehen mit dem Wurzelwerk der Pflanze in Symbiose und fördern die Wurzelbildung. Die Stecklingsvermehrung funktioniert aber auch ohne diesen Pilzen. Damit der Pflanzentrieb nun seine ganze Kraft in die Wurzeln geben kann, ist es von Vorteil, ein paar der vorhandenen Seitenblätter, vor allem die großflächigen Blätter zu entfernen. Zusätzlich vermeidest du so auch Fäule, da die Blätter bei Erdkontakt leicht faulen können.
Günstige Bedingungen beim Anwachsen der Stecklinge sind gespannte Luft und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das erreichst du ganz gut in einem Gewächshaus, einem Anzuchtkasten oder auch unter Folie. Nach ein paar Wochen hat sich ein neues Wurzelwerk gebildet. Wir lassen die kleinen Pflänzchen den ganzen Winter in der „Kinderstube“ (Gewächshaus). So sind sie vor Frost geschützt und können kräftig werden. Im späten Frühjahr füllen die Pflanzen dann die entstandenen Lücken in den Kräuterbeeten.
Viel Spaß beim Ausprobieren.