Salbei (Salvia officinalis) – Ein Heilkraut für deine Hausapotheke
Eine alte Legende erzählt von der Mutter Maria, die mit dem Jesuskind vor Herodes flüchtete. Sie hatte alle Blumen des Feldes gebeten ihr zu helfen, aber nur der Salbei gewährte ihr unter seinem schützenden Blätterdach Obdach. Nachdem die Gefahr vorbei war, kam Maria hervor und sagte zum Salbei: Ich gebe dir die Kraft, die Menschen zu heilen von jeder Krankheit, errette sie vom Tode, wie du es auch mir getan hast.
Seither trägt der Strauch den Namen Salbei ( Salvia officinalis). Schon der Name verrät, welche Kraft in dieser Pflanze steckt. Salvia leitet sich vom lateinischen salvare / salvere ab und bedeutet heilen und gesund sein.
Wie passend, dass in diesem Jahr der Salbei zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gekührt wurde, wie der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde mitteilte. Grund genug, um uns intensiver mit der Pflanze zu beschäftigen.
Pure Lebensenergie
Beim genaueren Betrachten des Lippenblütlers, werden wir magisch von den hübschen violetten Blüten angezogen. Nur an sonnigen Tagen strömt die sonnenspeichernde Pflanze ihren kampferartigen Duft aus. Ein Duft voller Harmonie, Würde und Ehrfurcht. Ein Blütenextrakt weist deshalb auf eine blutreinigende und erfrischende Wirkung hin. Dies bringt unserem Köper wieder neue Energie und Kraft. Die rauhe Oberseite der graugrünen, filzigen Blätter erinnern an eine belegte Zunge, weshalb der Salbei auch wegen seiner Gerbstoffe und der ätherischen Öle Thymol und Thyjon besonders im Mund- und Halsbereich eingesetzt wird.


Salbei, ein Universalheilmittel
Schon der Kräuterkundige Johann Künzle, sah im Salbei ein Universalheilmittel. Das Heilkraut wirkt auswurffördernd, entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend, blähungswidrig, antibakteriell, fungistatisch, virustatisch und antioxidativ.
Für die Verarbeitung werden die frischen oder getrockneten Blätter und Blüten verwendet. Ganz leicht kannst du dir einen Tee aus den oberirdischen Pflanzenteilen herstellen. Hierzu werden die frischen oder getrockneten Blätter und Blüten mit heißem Wasser übergossen und 10 Minuten abgedeckt ziehen gelassen. Alternativ kannst du auch eine Tinktur herstellen. Hierzu nimmst du frische, leicht zerquetschte Salbeiblätter und übergießt diese mit ca. 40%igen Alkohol. Danach ca. 14 Tage an einem sonnigen Platz stellen, hin und wieder mal schütteln. Danach die Tinktur durch ein Feinsieb abseihen und dunkel lagern. Sowohl der Tee als auch die Tinktur sind ein tolles Gurgelmittel für Hals und Rachen und wirken bei Halsschmerzen und auch bei Mundgeruch. Der Salbeitee zeigt auch sehr gute Wirkung bei Magen-, Nieren- und Blasenleiden. Ein schwacher Salbeitee wirkt schweißtreibend und ist ein gutes Hausmittel bei Schnupfen und Katarrh. Ist der Salbeitee eher stark, dann wirkt er schweißhemmend.

Mit der Sonnenkraft wird der Salbei mit ätherischen Ölen und wertvollen Inhaltsstoffen beschenkt. Und uns Menschen beschenkt die Natur mit einem kraftvollen Heilkraut.
Frage: Warum soll der Mensch sterben, wenn Salbei in seinem Garten wächst?
Antwort: Gegen den Tod ist kein Kräutlein im Garten gewachsen!
(aus den Heilkräuterversen von Salemo, um 1300)