Lavendel (Lavandula angustifolia) – Nicht nur der Duft Südfrankreich’s
Stell dir vor, du bist auf einer Reise durch Südfrankreich. Du wachst eines Morgens auf, blinzelst noch ganz verschlafen durch das Fenster und denkst dir: Das wird ein guter Tag. Denn heute willst du dir einen Traum erfüllen. Hellwach packst du deine Sieben Sachen und befindest dich innerhalb kürzester Zeit auf der Landstraße in die Hoch-Provence, bei herrlichstem Sonnenschein. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, aber dann taucht es plötzlich auf. Ein Meer von Blau, soweit das Auge reicht. Was für ein Anblick. Du hältst dein Auto wie hypnotisiert an, steigst aus und nimmst einen tiefen Atemzug.
Für einen klitzekleinen Moment steht die Zeit still. Dein Blick schweift bis zum Horizont und alles was du siehst ist das intensive Blau der Lavendelblüten. Du setzt deinen Fuß ehrfürchtig zwischen zwei Lavendelpflanzen und gehst ein paar vorsichtige Schritte. Dabei streichen deine Finger ganz unbewußt durch die Blüten und setzen das wunderbare ätherische Öl des Lavendels frei. Es überkommt dich ein Gefühl von Ausgeglichenheit und Harmonie und du möchtest diesen Moment für immer festhalten.
Ist es nicht genau das, was wir auch für unseren Alltag brauchen? Dann lass uns den Lavendel für viele dieser Momente nach Hause holen.
Anbau und Ernte
Denn der Lavendel wächst nicht nur in der Provence. Auch in unserer Region lässt er sich anbauen. Er braucht viel Sonne und einen kalkhaltigen und durchlässigen Boden. Wenn du seinen medizinischen Wert nutzen willst, ist es wichtig, das du „Lavandula angustifolia“ bevorzugst. Es gibt mittlerweile sehr viele Zuchtformen, deren Heilwirkungen nicht nachgewiesen sind. Der Lavendel lässt sich hervorragend auch durch Stecklinge vermehren. So kannst du dir in deinem Garten sogar ein komplettes Beet durch Stecklinge anlegen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
Geerntet werden die Blüten sobald diese sich öffnen. Dies ist in der Regel Juli bis August. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist ein sonniger Tag, am späten Vormittag, wenn der Morgentau abgetrocknet ist.
Wirkung und Indikation
Lavendel verfügt über einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, die beruhigend, schlaffördernd, krampflösend, durchblutend und desinfizierend wirken. Klinische Studien konnten diese Wirkungen bestätigen. Der Lavendel wird häufig auch bei nervösen Anspannungen, Unruhe und Schlafstörungen eingesetzt.
Anwendung
Teezubereitung:
Du kannst die Lavendelblüten als Tee zubereiten. Dabei ist es wichtig, das du den Tee abgedeckt ca. 5 Minuten ziehen lässt.
Seifen und Badekugeln:
Die Lavendelblüten und das ätherische Öl werden auch sehr häufig in Seifen oder Badekugeln verwendet. Wir haben diese Varianten ausprobiert. Ein Vollbad mit einer Lavendelbadekugel ist nach einem anstrengenden Arbeitstag eine Wohltat und entspannt Körper und Geist. Aber die Seifen finden nicht nur als Handseife Anwendung, sondern erfreuen sich großer Beliebtheit auch unter der Dusche.
Aromatherapie:
Als Aromatherapie kannst du 2 bis 3 Tropfen unverdünntes ätherisches Öl direkt auf dein Kissen, deine Kleidung oder ins Badewasser geben. Setze das unverdünnte ätherische Öl sehr sparsam ein. Zuviel davon kann deine Tiefschlafphase verlängern, was dazu führt, das du morgens wie gerädert in den Tag startest und so der Erholungseffekt aus der Nacht dahin ist.
Eine schöne Alternative ist auch die Herstellung eines Lavendelkissen mit frischen Lavendelblüten. Diese Verarbeitungsform haben wir mit unseren Seniorenkurs umgesetzt. Wir haben den hauseigenen Lavendel geerntet, getrocknet und Lavendelkissen hergestellt. Der Lavendelduft strömte durch das ganze Haus.
Ein Moment, als wären wir in Frankreichs Süden, der Hoch-Provence.